© Kirchengemeinde Rodewald

Jahresrückblick des Kirchenvorstandes

Sat, 02 Jan 2021 17:54:08 +0000 von Nadine Hartmann

Alles begann wie immer, wir feierten Gottesdienste in der Kirche. Doch bereits im Februar mit der Konfirmandenfreizeit begann es spannend zu werden. Wir fuhren trotz eines Orkantiefs nach Altenau. Die Fahrt verlängerte sich, da wir aufgrund umgestürzter Bäume diverse Umleitungen fahren mussten. Letztendlich kamen wir heile an und verbrachten schöne drei Tage im Harz und konnten mit den Konfirmanden spannende Themen bearbeiten. Den Abschluss bildete die Vorbereitung des Vorstellungsgottesdienstes welcher im April stattfinden sollte.

Mitte März erreichte die Corona Pandemie dann aber auch Deutschland und es wurde ein vollständiger Lockdown ausgerufen. Erstmals in der Geschichte der Kirchen mussten auch diese schließen, waren es doch Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts zu Zeiten von Pest und Cholera noch feste Rückzugspunkte um zu Hoffen und zu Beten.

Da sich der Lockdown bis in den Mai hinzog, konnten zu Ostern keine Gottesdienste stattfinden. Auch der Vorstellungsgottesdienst musste ausfallen. Kurzerhand nahm jede*r Konfirmand*in seinen Text auf Video auf und am Ende wurden alle „Schnipsel“ zusammengefügt und der Gottesdienst Visuell bereitgestellt.

Wir vom Kirchenvorstand hielten eine Telekonferenz nach der anderen (wir durften uns ja auch nicht Treffen) wie wir es schaffen können den Draht zu den Gemeindegliedern nicht abreißen zu lassen. Insbesondere durch unsere Pastorin Frau Hartmann begaben wir uns auf neue Wege, so wurde die Predigt zum Mitnehmen eingeführt die wir zu jedem Feiertag und sonntags an der Kirche und unseren weiteren mobilen Kästen zur Verfügung stellten. Zeitweise wurde die Predigt bis zu 70 mal mitgenommen! Des Weiteren setzten wir verstärkt auf die modernen Medien wie Homepage und Whatsapp um die Botschaft Gottes hinauszutragen und um Möglichst viele Menschen zu erreichen. 

Am 10. Mai war es dann soweit, wir feierten nach 8 Wochen das erste Mal wieder Gottesdienst. Ganz anderes, ganz modern und bis dahin einzigartig hier in der Umgebung. Mit der Kirchengemeinde Steimbke zusammen bot uns der Rodewalder Gastwirt T. Höper die Möglichkeit einen Gottesdienst in seinem Autokino durchführen zu können. Dieses fand großen Zuspruch und so konnten wir gut 120 Menschen in Ihren Autos zu diesem Gottesdienst begrüßen.

Weil Feiern in größeren Gruppen weiter untersagt waren, beschloss der Kirchenvorstand die Konfirmationen auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Gottesdienste durften wieder gefeiert werden, aber nicht so wie wir es gewohnt waren. Hygienekonzepte und Ideen mussten her. Aber wie musste ein Hygienekonzept für Gottesdienste aussehen? Es gab allgemeine, und die Handreichungen der Landeskirche, aber alles nur unter Vorbehalt und Verantwortlich für die Durchführung ist bitte immer Der Kirchenvorstand mit seinem Pastor. 

Da die Abstandsregeln von 1,5m in jede Richtung eingehalten werden müssen, kamen wir auf 34 Einzelplätze in unserer eigentlich doch großen St. Aegidienkirche. Da der Sommer vor der Tür stand, entschieden wir uns vom KV Gottesdienste vorerst unter freiem Himmel zu feiern. Von der Feuerwehr und dem Sportverein konnten wir uns vorrübergehend 80 Stühle leihen - Vielen Dank dafür! In dem Zuge verzichteten wir auch auf Voranmeldungen und richten „Check Inns“ an den Eingängen zum Gottesdienstplatz ein. Erst ungewohnt, aber schon bald hatte jeder Gottesdienstbesucher auch seine Telefonnummer im Kopf 😉.

Durch den durchweg positiven Zuspruch aus der Gemeinde spornte es uns an, die Kirchenbänke weiter vom Alten Staub zu befreien und die Kirche aus der alten Zeit abzuholen und zu modernisieren. Unser ehrenamtlicher Küster (Kai Hartmann, Mann der Pastorin) stellte von da an eine Lautsprecheranlage, teile des Kirchenvorstandes trafen sich eine Stunde vor Beginn eines jeden Gottesdienstes um Stühle in richtigen Abständen zu stellen, den Altar aufzubauen und die „Check Inns“ aufzustellen.

Im September haben wir dann die Konfirmationen nachgeholt. An einem Freitagabend waren die Konfis mit maximal 10 Begleitern eingeladen den Beicht- und Abendmahlsgottesdienst zu feiern. Diesen feierten wir in einem schönen Rahmen vor der ST. Aegidienkirche. Es waren ja nur 16 Konfirmanden*innen und dennoch Konfirmierten wir an den beiden darauffolgenden Tagen in 3 Gottesdiensten. Diese fanden bei herrlichem Wetter im Garten des Pfarrhauses statt. Eine ganz besondere Stimmung die auch diese Konfirmationen unvergessen lassen wird.

Anfang Oktober feierten wir Erntedank bei uns auf dem Hof, und der Optimismus sollte uns nicht trügen. Es kamen 170 Menschen zum Gottesdienst und bestätigten uns als KV damit abermals das wir auf einem guten Weg sind.

Mit diesem Rückenwind gingen wir dann auch in unsere Visitationswoche. Diese findet alle 3 Jahre statt. Unser Superintendent Martin Lechler besuchte die Bürgermeisterin, die Altenheimleiterin sowie die Rektorin der Grundschule und Vertreter der örtlichen Vereine wurden Coronakonform ins Gemeindehaus eingeladen. Gruppen und Kreise konnten dieses Jahr nicht besucht werden. Alles in allem überzeugte er sich davon, dass wir in Rodewald gut aufgestellt sind und die Kirche im Ort eine wichtige Rolle hat.

Nun kam der Herbst, Gottesdienste drinnen oder draußen? Was sagen aktuelle Handlungsempfehlungen? Und wieder entscheidet sich der KV wir feiern weiter draußen! Den Gottesdienst zum Volkstrauertag verlegten wir auf den Schulhof unserer Grundschule, und den Ewigkeitssonntag richteten wir auf unserem Friedhof aus, so dass sich Angehörige direkt an den Gräbern Ihrer verstorbenen aufhalten konnten und Abstände so eingehalten werden konnten.

Durch den großen Zuspruch an unserem aktuellen Gottesdienstformat hielten wir daran fest. Um Sie und euch als Gottesdienstbesucher auch im Winter weiter vor dem Ofen her locken zu können brauchte es nur ein kurzes Telefonat mit dem Malerbetrieb Runge aus Rodewald und wir bekamen 60 wärmende Fließdecken gespendet.

Die Adventszeit begann ohne Basar. Möglich wäre es wohl gewesen, aber die Verantwortung auch wieder beim KV gewesen und das Umsetzen der ineinander Verzahnten Hygienekonzepte von Gastronomie, Einzelhandel und Allgemein Verfügungen war Teilen der Austellern und uns am Ende zu „heiß“.

 Während der Adventszeit gab es dieses Jahr den lebendigen Advent 2.0. Immer mittwochs von 18.30 an eine halbe Stunde gab es die Möglichkeit vor der St. Aegidienkirche Adventslieder zu singen und Geschichten zu hören. (Im privaten 5 Personen gemeinsam erlaubt, vor der Kirche Veranstaltung der Kirche, also kein Versammlungsverbot…). 20 bis 40 Menschen von Jung bis Alt konnten jeweils begrüßt werden und sangen zunächst die Lieder, ab dem dritten Advent Mittwoch wurde nur noch gesummt.

Und dann kam Weihnachten. Neuer totaler Lockdown, die Nerven lagen blank, eine Kirchengemeinde nach der anderen im näheren Umkreis sagte sämtliche Gottesdienste ab. Fast täglich kamen per Mail neue Infos aus Hannover. Der Landesbischof Ralf Meister meldete sich mehrfach mit dem eindringlichen Hinweis, dass das was wir vor Ort tun und wie wir entscheiden immer 100 prozentige Rückendeckung aus Hannover bekäme, es gibt kein Richtig und kein Falsch. Eine Woche vor Heilig Abend gab es dann also noch eine 2 Stündige Telefonkonferenz des KV wie wir mit den Gottesdiensten bis zum 10.01. (vorläufiges Enddatum des erneuten Lockdowns) umgehen. Unser Hygienekonzept für bis zu 200 Personen für die Gottesdienste an Heilig Abend auf dem Marktplatz lag vor, Anhänger, Stühle, Einweiser und weiteres Equipment war organisiert. Der KV entschied sich, JA in Rodewald werden wir Gottesdienste weiter feiern und auch die Weihnachtsgottesdienste werden stattfinden. Aber nur 100 Menschen, vor der Kirche und nur mit vorheriger telefonischer Anmeldung. Das hat funktioniert, um 16.30 Uhr meldeten sich 100 an, zum 2. Gottesdienst um 18.30 Uhr kamen dann nochmal 60. Nach dem Abbau von Stühlen, Ton und Altar konnten dann gegen 20 Uhr aber auch unsere Pastorin und die letzten KV`ler mit Ihren Familien den Heiligenabend feiern.
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